Allmählich neigt sich die Skisaison dem Ende zu – es schlägt die Stunde der wahren Pisten-Aficionados. Im Unterland hält bereits der Vorfrühling Einzug, in der Höhe aber herrschen noch prächtige Bedingungen auf den Abfahrten, die Gläser werden zum Après-Ski gefüllt, die Spa-Landschaften wärmen nach einem Tag auf den Brettern. Die Schweizer Berge sind ein Sehnsuchtsziel, ein Reduit für die Seele – und ein Renditeobjekt. Vor kurzen wurde bekannt, dass sich der US-Gigant Vail Resorts in der Walliser Destination Crans-Montana breit macht. Der Konzern betreibt über 40 Skigebiete weltweit, es wird geklotzt und nicht gekleckert. Besitzerwechsel geht aber auch leiser vonstatten.
In Flims GR, dem schonungslos zugebauten, hippen Zürcher Aussenposten in der malerischen Umgebung der Surselva, hat ein Akteur von ganz anderem Schlag Fuss gefasst: Michel Reybier Hospitality gehört dem gleichnamigen 78-jährigen französischen Unternehmer, der in der Schweiz lebt. Seine Firma hat sich auf exquisite, feine Hotelbetriebe in Premium-Destinationen in der Schweiz, Frankreich und England spezialisiert – zum Portfolio gehören das Bellevue Palace in Bern ebenso wie die La Réserve-Guppe in Genf und Paris, das Victoria Jungfrau Grand Hotel & Spa in Interlaken oder der Schweizerhof in Zermatt – mit seinem Weingut Cos d’Estournel im Bordeaux-Gebiet gehört Reybier überdies zu Europas Top-Winzern.
Kulinarische Reise um die Welt
Seit diesem Dezember hat das Imperium mit dem Adula einen Standort mehr – Blick konnte sich auf Einladung selbst ein Bild machen: Das Traditionshaus hat dank der neuen Besitzer eine aufgefrischte, hübsche Lobby, die zweifellos das Kernstück des Hauses ist. Auch kulinarisch bereichert Reybier den Ort – neben dem Adula Kitchen mit einer Crossover-Küche und einer Portion Swissness auf dem Teller sticht vor allem das La Muña einen Besuch heraus: Wie schon seine Schwesterlokale im La Réserve Eden au Lac in Zürich oder im Alpengold in Davos GR bietet das neu eröffnete Restaurant einen hochstehenden Genuss aus japanischen Spezialitäten wie Teriyaki und Sashimi sowie Ceviche-Variationen aus der peruanischen Küche. Wer es sich leisten kann, reist kulinarisch auf in den Skiferien um die Welt.
Zum Stolz des Viersternehauses gehört nach wie vor der Wellnessbereich mit dem Aussensolepool und der bestechenden Saunalandschadt («Bündner Schwitzhütte»!). Einziges No-Go, das die Franzosen dringend beheben müssen: In der Barkarte findet sich unter den offenen Weinen kein einziger Bündner Tropfen. Für den nächsten Saisonbeginn hätten die Gastgeber diesen Punkt noch nachzubessern.