Mit einer Motorsäge lief Franz Wrousis (51) am Montagvormittag in eine CSS-Filiale in Schaffhausen und verletzte mehrere Personen – eine davon schwer. Dann floh er.
Am Mittwoch um 18.50 Uhr konnte ihn die Polizei dank Hinweisen aus der Bevölkerung in Thalwil ZH verhaften. Er liess sich ohne Gegenwehr festnehmen und verhielt sich «anständig und kooperativ», wie die Polizei sagt.
Es hätte allerdings auch anders herauskommen können. Denn Wrousis führte in einem Plastiksack zwei geladene Pistolenarmbrüste und zwei angespitzte Holzstücke mit sich.
Mit den Armbrüsten hätte er jemanden schwer verletzen oder gar töten können, wie die Chefin eines Bogensportgeschäfts, die anonym bleiben will, zu BLICK sagt. «Wenn eine gefährliche Person damit rumläuft, würde ich mich sehr schnell verziehen.» So können mit einer Pistolenarmbrust Metallbolzen mit über 200 km/h verschossen werden.
Trotzdem: «Pistolenarmbrüste gelten nicht als Waffen, sondern sind Sportgeräte. Darum ist der Kauf nicht bewilligungspflichtig», sagt Charlotte Schläpfer vom Bundesamt für Polizei zu BLICK.
Sie fügt aber an: «Wie bei einer Kettensäge kann auch der missbräuchliche Einsatz der Pistolenarmbrust tödlich sein. Spaziert ein Mensch mit einer Pistolenarmbrust durch die Stadt, darf die Polizei sie konfiszieren, weil sie dann eine Gefährdung für andere Menschen darstellen könnte.»
Die Armbrüste sind billig zu haben. Ein Stück kostet zwischen 70 und 150 Franken, wie die Armbrustverkäuferin zu BLICK sagt. Für einen Amok-Lauf sei sie allerdings nicht geeignet: Einerseits müsse man sie immer nachladen, andererseits sind sie nur auf rund 15 Meter zielgenau.
In den falschen Händen reicht dies aber aus, um grosses Leid anzurichten. (sas/fr)