Die viel zitierte Hoffnung vieler Optimisten tönt so: Trump ist ein populistischer Polteri im Wahlkampf, aber ein Pragmatiker, der sich, einmal im Amt, einmittet zwischen überrissenen Versprechen und Realpolitik. Nach allem, was wir aus den USA hören, ist das leider falsch: Es gibt keinen anderen Trump. Dieser Kandidat, sagt sein Biograf, hat eine bizarr kurze Aufmerksamkeitsspanne, er ist ein Mann der Hauptsätze und der einfachsten Rezepte. Die Einflussreichen und Mächtigen sind denn auch gnadenlos wie nie zuvor in ihrem Urteil über einen Präsidentschafts- kandidaten. Auf dem von Nestlé-Präsident Peter Brabeck am Samstag moderierten Podium im Rahmen der Salzburger Festspiele sagte der ehemalige Uno-Generalsekretär Kofi Annan, dass wir bei Trumps Wahl «um Amerika weinen müssten». Und Mexikos Ex-Präsident Ernesto Zedillo meinte: «Wir werden nicht gerne beleidigt von einem Ignoranten in den USA.» Das Quote fand nicht nur in den mexikanischen Medien ein grosses Echo.