Übersicht
Das Game zu «Game of Thrones» stammt von Telltale, deren in Episoden eingeteiltes «The Walking Dead» bereits elf hervorragend erzählte Ausgaben auf dem Buckel hat. Nun versuchen sich die Entwickler an der HBO-Serie «Game of Thrones», die ihrerseits auf dem Fantasy-Zyklus «Das Lied von Eis und Feuer» von George R. R. Martin basiert. Das Game setzt zum Ende der dritten Staffel der TV-Serie ein und erzählt die Geschichte der Familie Forrester. Diese ist zwar nicht besonders einflussreich. Zu ihren Ländereien gehört aber der «Ironwood»-Wald, dessen Holz für die verschiedenen Armeen eine wichtige Rolle spielt.
[+] Raffinierte Familienverhältnisse
Die Forrester-Familie besitzt so viele Mitglieder, dass komplexe Beziehungsgeflechte entstehen. Dabei gelingt es dem Spiel in der ersten Hälfte, ein relativ raffiniertes Szenario aufzubauen. Allerdings wird dieses grösstenteils aus der Sicht des mit Abstand langweiligsten Charakters des Spiels erzählt. Trotzdem: Die Geschehnisse am Hof der Forresters sorgen zumindest zu Beginn für Spannung.
[+] Unterhaltsame Cameo-Auftritte
Besonders ein spassiger Dialog mit der digitalen Ausgabe von Peter Dinklage, der seiner Figur Tyrion Lannister Stimme und Aussehen leiht, kann erzählerisch überzeugen. So nimmt er die Protagonistin der entsprechenden Szene zur Seite, um hinter dem Rücken von Cersei seine Intrigen zu spinnen. Leider ist Tyrions Auftritt etwas kurz geraten.
[–] Im Vergleich zur TV-Serie viel zu brav
Während in der TV-Serie zur Inszenierung auch Blut und Sex gehören, kommt das Game wie eine extrem brave Version des Stoffes daher. Klar wird auch hier aus politischen und anderen Gründen gemordet. Allerdings lassen sowohl die comic-ähnliche Grafik als auch die harmlose Darstellung des Geschehens kaum bleibende Eindrücke zurück. Dabei haben die Entwickler mit «The Walking Dead» wiederholt gezeigt, wie man auch mit beschänkten technischen Mitteln eklige Szenen inszeniert.
[–] Entscheidungen ohne Einfluss
Auch in anderen Spielen gaukelten die Entwickler dem Spieler bereits vor, mit seinen Entscheidungen der Story seinen Stempel aufdrücken zu können. In «Game of Thrones» ist es nicht einmal mehr ein Gaukeln. So wird der Spieler entweder nur an Entscheidungen beteiligt, die kaum länger als 10 Sekunden Einfluss haben. Oder die Helden machen kurze Zeit später genau das Gegenteil von dem, wofür man sich eigentlich entschieden hat. Mehr denn je hat man bei «Game of Thrones» das Gefühl, einfach einem simplen, interaktiven Zeichentrickfilm beizuwohnen.
«Game of Thrones» zeigt, was von einem Telltale-Game übrig bleibt, wenn weder die Story noch die Charaktere überzeugen können: sehr, sehr wenig. Klar: Für Fans der TV-Reihe bietet das Game weiteren Hintergrund, und besonders die kurzen Auftritte bekannten Figuren sind absolute Highlights. Ansonsten plätschert aber die Geschichte mehr oder weniger ohne emotionale Höhepunkte ihrem Ende entgegen. Hoffen wir, dass das Tempo mit den nächsten Ausgaben massiv anzieht und die Helden und Schurken von Westeros etwas mehr zu bieten haben.
Wertung: 5 von 10 uninspirierten Figuren in Westeros
Für diverse Plattformen, ab 18 Jahren
«Game of Thrones» zeigt, was von einem Telltale-Game übrig bleibt, wenn weder die Story noch die Charaktere überzeugen können: sehr, sehr wenig. Klar: Für Fans der TV-Reihe bietet das Game weiteren Hintergrund, und besonders die kurzen Auftritte bekannten Figuren sind absolute Highlights. Ansonsten plätschert aber die Geschichte mehr oder weniger ohne emotionale Höhepunkte ihrem Ende entgegen. Hoffen wir, dass das Tempo mit den nächsten Ausgaben massiv anzieht und die Helden und Schurken von Westeros etwas mehr zu bieten haben.
Wertung: 5 von 10 uninspirierten Figuren in Westeros
Für diverse Plattformen, ab 18 Jahren