Im verschlafenen 160'000-Einwohner-Nest Lancaster (USA) ist Emory Motorsports zu Hause. Hier hat Rod Emory schon als 14-Jähriger (!) angefangen Porsche zu restaurieren. Seine Liebe gilt denn auch dem klassischen Porsche 356. Allerdings sind originalgetreue Restaurierungen nicht sein Ding.
Zwei abschneiden
Sein Prinzip ähnelt jenem der US-Kollegen von Singer: Neue Technik im klassischen Kleid. Zum Beispiel Scheibenbremsen, die aussen wie traditionelle Trommelbremsen aussehen. Schliesslich haben seine 356er mit rund 200 PS mehr als die doppelte der ursprünglichen Leistung. Die Motoren stammen aus 911ern. «Wir machen aus dem Sechszylinder einfach einen Vierzylinder, indem wir zwei Zylinder abschneiden», grinst Rod Emory. Sagt sich einfach, ist aber eine Tüftelei mit grossem Aufwand: Neue Kurbel- und Nockenwellen müssen extra dafür konstruiert werden.
Massgeschneidert
Bis 18 Monate müssen die Interessenten auf ihr massgeschneidertes Auto warten, um dann bis zu umgerechnet rund 426'000 Franken zu berappen. Porsche-Puristen schütteln den Kopf. Doch schon in den 1980er-Jahren nannte man die, mit moderner Renntechnik aufgerüsteten, Porsche 356 «Outlaws». «Passt doch ganz gut», sagt Rod und grinst dabei schelmisch.