Sinkende Wahlchancen, schlaflose Nächte, Twitter-Verbot
Nervenbündel Trump

Donald Trump scheint kurz vor der Wahl nervöser denn je und stresst unentwegt seine Umgebung. Kein Wunder: Sein Wahlkampfteam hat ihn auf Twitter entmündigt. Das findet Obama eher entlarvend denn lustig.
Publiziert: 08.11.2016 um 08:44 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 09:05 Uhr
Obama spottet über Trumps Twitter-Verbot
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:Obama spottet über Trumps Twitter-Verbot
Gregory Remez

Am Tag vor der Präsidentschaftswahl liegen die Nerven beim republikanischen Kandidaten Donald Trump blank. Der Schlussspurt in der grotesken Schlammschlacht mit Hillary Clinton geht dem aufbrausenden Milliardär offenbar derart an die Nieren, dass er kaum ein Auge zukriegt. 

Laut einem Reporter der «New York Times», der kürzlich in Trumps vergoldeter Boeing 757 mitfliegen durfte, mag der 70-Jährige zurzeit keine Sekunde allein sein. Ständig verlange er von seinem Team Updates zu seiner Kampagne. Teilweise müssten ihn seine Berater bis weit in die Nacht bei Laune halten. Nur «die sanfte Stimme» seines Schwiegersohnes Jared Kushner (35), Ehemann seiner ältesten Tochter Ivanka Trump (35), vermag ihn zu beruhigen. Geht Orkan Trump so kurz vor dem Ziel etwa die Puste aus?

Stichelt gegen Trump: US-Präsident Barack Obama (55).
Foto: DUKAS

Sicher ist: Der Rückstand auf Widersacherin Clinton macht ihm wohl mehr zu schaffen, als er sich anmerken lässt. Zwar holte der Immobilienmogul in Umfragen zuletzt auf, doch braucht er für die benötigten 270 Elektorenstimmen nach wie vor eine kleine Sensation; den 216 so gut wie sicheren Stimmen für Clinton stehen derzeit nur 164 für Trump gegenüber.

Der erhoffte K.o.-Schlag gegen Clinton in der E-Mail-Affäre blieb aus. Am Sonntag informierte FBI-Direktor James Comey (55) den US-Kongress, die Demokratin habe nichts Illegales getan, als sie als Aussenministerin ihre Mails über einen privaten Server abwickelte.

Niederlagen sind nicht sein Ding: Donald Trump (70).
Foto: Getty Images

Eine herbe Niederlage für das Team des New Yorker Milliardärs, der einmal mehr eine Verschwörung gegen sich und seine Kandidatur witterte. Fast schon symptomatisch für die nervöse Stimmung im Trump-Lager haben die Berater für ihn bis auf Weiteres das Twittern übernommen – wohl aus Angst, er schmälere seine Chancen durch einen seiner berüchtigten Amok-Tweets weiter.

Und als wäre das alles nicht genug, musste sich Trump dafür auch noch Spott von Erzfeind Barack Obama gefallen lassen. Prompt nach Bekanntwerden von Trumps Twitter-Verbot liess der Noch-Präsident an einer Clinton-Wahlveranstaltung in Florida einen bösen Spruch folgen: «Wenn jemand nicht mit einem Twitter-Konto umgehen kann, kann er nicht mit den Atomcodes umgehen.»

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