Wie das Ministerium am Freitag mitteilte, handelt es sich um die erste Tranche der 75 Millionen Dollar, die Präsident Barack Obama im Dezember für die Anschaffung von an der Uniform getragenen Minikameras in Aussicht gestellt hatte. Obama reagierte damit auf die Polizeigewalt gegen Afroamerikaner.
«Körperkameras erscheinen äusserst vielversprechend, um für Polizisten und die von ihnen abgedeckten Gemeinden die Transparenz zu erhöhen, die Verantwortlichkeit zu fördern und die öffentliche Sicherheit zu verbessern», erklärte die neue Justizministerin Loretta Lynch.
Von der geplanten Summe sollen 17 Millionen Dollar als Finanzhilfen an 50 verschiedene Polizeibehörden gehen. Die verbleibenden drei Millionen Dollar seien für Schulungen und technische Unterstützung sowie die Überprüfung der Wirksamkeit des Programms vorgesehen, hiess es.
Obama hatte im Dezember den Kauf von 50'000 Körperkameras als Ziel ausgegeben. Die Umsetzung der Initiative dürfte aber wegen des komplizierten Polizeiwesens der USA schwierig werden. Auf Bundesebene, in den Bundesstaaten und in den Kommunen existieren rund 18'000 Polizeibehörden.
Seit den Schüssen eines Polizisten auf den schwarzen Teenager Michael Brown in Ferguson im vergangenen August hatte eine Reihe tödlicher Polizeieinsätze gegen Afroamerikaner in den USA für Empörung gesorgt.
Im Fall Brown wurde der weisse Polizist wegen mangelnder Beweise nicht angeklagt, was zu landesweiten Protesten führte. Viele Afroamerikaner fühlen sich von der Polizei schikaniert und systematisch benachteiligt.
Zuletzt starb der 25-jährige Freddie Gray aus Baltimore im Polizeigewahrsam, die genauen Umstände sind noch unklar.