Niederlande
Rechtspopulist Wilders will Islam aus Niederlanden vertreiben

Den Haag – Am 15. März wählen die Niederlande ein neues Parlament. Der Rechtspopulist Geert Wilders hat beste Aussichten. Er will sich nach einem allfälligen Wahlsieg seiner Partei für ein weitgehendes Verbot des Islam in seinem Land stark machen.
Publiziert: 12.02.2017 um 12:38 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 23:18 Uhr
Macht sich für ein weitgehendes Verbot des Islam in den Niederlanden stark: Rechtspopulist Geert Wilders. (Archiv)
Foto: Keystone/EPA/SASCHA DITSCHER

«Die islamische Ideologie ist womöglich noch gefährlicher als der Nationalsozialismus», sagte der Politiker im niederländischen Fernsehen am Sonntag in Den Haag. Er forderte erneut ein Verbot des Korans und die Schliessung der Moscheen.

Es war das erste grosse TV-Interview des Rechtspopulisten vor der Parlamentswahl. Nach Umfragen kann seine Partei für die Freiheit (PVV) mit rund 20 Prozent stärkste Kraft werden. Die meisten etablierten Parteien lehnen jedoch eine Zusammenarbeit mit ihm ab.

Dennoch forderte Wilders im Falle eines Wahlsieges die Beteiligung an einer Regierungskoalition. «Wenn die Wähler die PVV echt so gross machen, wie einige Umfragen vorhersagen, dann kommt man nicht um uns herum», sagte der 53 Jahre alte Abgeordnete im etwa eine Stunde dauernden Gespräch mit dem rechtskonservativen TV-Sender WNL. Zurzeit ist die PVV mit 12 Abgeordneten (acht Prozent) im Parlament vertreten.

Wilders skizzierte angebliche Gefahren für die Niederlande durch eine «Islamisierung» und «Massen-Immigration». «Unser Land ist gekapert, und wir müssen es zurückerobern.» Den Koran verglich er mit Adolf Hitlers «Mein Kampf» und Moscheen mit «Nazi-Tempeln», in denen täglich zu Hass und Gewalt aufgerufen werde.

«Wir tun unserem Rechtsstaat einen Gefallen, wenn wir das nicht mehr zulassen», sagte er. Etwa sechs Prozent der rund 17 Millionen Einwohner der Niederlande sind Muslime.

Nach britischem Vorbild strebt auch Wilders den Austritt der Niederlande aus der EU an. Er fordert auch die Wiedereinführung der Grenzkontrollen.

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