Die als «Engel der Armen» berühmt gewordene Friedensnobelpreisträgerin kann damit knapp 20 Jahre nach ihrem Tod in der katholischen Kirche weltweit als Heilige verehrt werden. Hunderttausende Pilger verfolgten bei Sonnenschein die Zeremonie auf dem Petersplatz.
Noch bevor das Oberhaupt der Katholischen Kirche zu Beginn einer Messe den Ritus der Heiligsprechung vollendet hatte, brach unter den versammelten Gläubigen Applaus aus. In der ersten Reihe wohnten Hunderte Schwestern von Teresas Orden «Missionarinnen der Nächstenliebe» der Messe bei, ebenso 13 Staats- und Regierungschefs, darunter Königin Sofia von Spanien.
Die Heiligsprechung ist eine der schnellsten in der Geschichte der katholischen Kirche. Bereits 2003 war Mutter Teresa seliggesprochen worden.
Die albanische Ordensfrau, die auch die indische Staatsbürgerschaft besass, kümmerte sich in Kolkata mit ihrem Orden um Arme und Bedürftige. Ihr Engagement machte sie weltberühmt, vielen galt sie schon zu Lebzeiten als Heilige. In Franziskus' Augen setzte Teresa sein Ideal der Kirche als barmherziges «Feldlazarett» für die Ärmsten der Armen in die Tat um, sowohl materiell als auch spirituell.
Mutter Teresas Heiligsprechung ist auch ein Höhepunkt des derzeit laufenden Heiligen Jahres der Barmherzigkeit und gilt als wichtiges Zeichen für Papst Franziskus, der stets eine «arme Kirche für die Armen» predigt.
Dennoch ist Mutter Teresa nicht unumstritten, ihre Zweifel an Gott, die nach ihrem Tod bekannt wurden, wie auch die Zustände in ihren Heimen wurden oft kritisiert. Andere werfen Mutter Teresa vor, nur die Symptome der Armut behandelt zu haben.