Er habe Aussenministerin Sandra Jovel angewiesen, den Umzug der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem in die Wege zu leiten. Auf Facebook erklärte Morales, er habe sich zu dem Schritt nach einem Gespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu entschlossen. Dabei sei es vor allem um die «Rückkehr von Guatemalas Botschaft nach Jerusalem» gegangen.
Israels Aussenamtssprecher Emmanuel Nachschon bedankte sich bei Morales für die «wichtige Entscheidung». «Grossartige Neuigkeiten und echte Freundschaft», schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Erst am Donnerstag hatte die Uno-Vollversammlung mit deutlicher Mehrheit die Entscheidung der USA verurteilt, ihre Botschaft nach Jerusalem zu verlegen. Für eine entsprechende, allerdings nicht-bindende Resolution stimmten am Donnerstag 128 der 193 Uno-Mitgliedstaaten. Neun Länder stimmten dagegen, 35 enthielten sich, 21 weitere Staaten blieben der Abstimmung fern.
Zu den Staaten, die gegen die Entschliessung votierten, gehörte auch Guatemala und Nachbarland Honduras. Trump hatte andere Länder zuvor gewarnt, in der Vollversammlung gegen die USA zu stimmen - und ihnen mit der Kürzung finanzieller Zuwendungen gedroht.
«Sie nehmen hunderte Millionen Dollar und sogar Milliarden Dollar von uns, und dann stimmen sie gegen uns», sagte Trump. Die US-Regierung werde diese Stimmen zur Kenntnis nehmen. «Lasst sie gegen uns stimmen! Wir werden eine Menge sparen», fügte er hinzu.
Guatemala und Honduras sind finanziell von den USA abhängig, die in beiden zentralamerikanischen Ländern den Kampf gegen Drogenbanden unterstützen.
Morales hatte Guatemalas Votum in der Uno-Vollversammlung am Freitag verteidigt. «Guatemala ist historisch proisraelisch», sagte er bei einer Medienkonferenz in Guatemala-Stadt. Schon seit 70 Jahren sei Israel ein «Verbündeter» Guatemalas. Obwohl bei der Uno nur neun Staaten gegen die Jerusalem-Resolution gestimmt hätten, sei seine Regierung absolut sicher und überzeugt, auf dem «richtigen Weg» zu sein.
Der Status von Jerusalem ist eine der heikelsten Fragen im Nahost-Konflikt. Israel wie auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als ihre Hauptstadt. Kritiker werfen Trump vor, mit seiner Entscheidung für Jerusalem als israelische Hauptstadt die Friedensbemühungen im Nahost-Konflikt weiter erschwert zu haben.