«Es fühlt sich an, als wären wir der Komposthaufen der Schweiz»
Empörung an deutscher Grenze wegen Endlager

Die Bevölkerung von Hohentengen D und Umgebung hat sich am Donnerstag bei einer Informationsveranstaltung zum geplanten Atommülllager Luft gemacht. Die Vertreter von Bund und Nagra hatten einen schweren Stand.
Publiziert: 16.09.2022 um 07:20 Uhr
Empört über die Standortwahl für das Atommüllendlager: Bevölkerung in Hohentengen D an der Grenze zur Schweiz.
Foto: MICHAEL BUHOLZER

Zuerst die Atomkraftwerke an der Grenze, dann der Fluglärm und jetzt auch noch ein Endlager, sagte eine 23-jährige Deutsche. «Es fühlt sich an, als wären wir der Komposthaufen der Schweiz.»

Ginge es nur um Kompost, wären die Emotionen in der Mehrzweckhalle Hohentengen aber wohl weniger hoch gegangen. Viele in der voll besetzten Halle zeigten sich empört darüber, dass die Schweiz ihren Atommüll nur einen Katzensprung von ihnen entfernt vergraben will.

Der geplante Endlager-Standort im zürcherischen Stadel, konkret im Haberstal, liegt Luftlinie nur 3 Kilometer entfernt. Der Umschlagplatz der Anlage soll sogar nur 650 Meter von einem Hohentengener Wohngebiet zu liegen kommen.

Die Vertreter von Nagra und Bundesamt für Energie (BFE) versuchten, die Emotionen mit Fakten abzukühlen. Ein Teilnehmer warf Monika Stauffer vom BFE schliesslich Arroganz vor.

(SDA)

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