Gareth Bale schoss gestern die walisische Mannschaft in der 67. Minute im Spiel gegen Russland zum 3:0-Sieg. Die Mannschaft ist Gruppenerster und in den Achtelfinals. Auch England ist weiter – allerdings hinter dem Bruderzwerg Wales, dafür wenigstens mit schönem Spiel. Heute Abend könnte das dritte britische Team Nordirland gegen die Ukraine nachziehen.
Bei den Erfindern des Fussballs hat Sport immer auch mit Politik zu tun. Deshalb erörtern jetzt Experten die Auswirkungen der Leistungen im Stadion auf das Brexit-Votum am Donnerstag.
Sportsoziologe Mark Perryman von der Uni Brighton: «Wenn die britischen Teams früh nach Hause kommen, werden die Leute fragen: ‹Wollen wir wirklich ein Teil dieses Kontinents sein?›» Wenn alle Briten im EM-Rennen bleiben, wäre das also gut für die EU. Weitere Untersuchungen zeigten, dass das Land «positiver zum Status Quo eingestellt» sei, wenn seine Athleten glänzen.
Es gibt natürlich auch Forscher, die widersprechen: Erfolg im Sport erhöhe den nationalen Stolz, sagen sie. Dadurch steige das Bedürfnis, sich von anderen Ländern abzugrenzen. Tschüss EU, würde das bedeuten. (stj/SDA)