Am frühen Dienstagmorgen begannen Polizeibeamte in den Bundesländern Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen mit der Durchsuchung von Wohnungen von insgesamt elf Vereinsmitgliedern. Ziel der Razzien war nach Angaben des Innenministeriums unter anderem die Beschlagnahmung von Vereinsvermögen sowie möglicher rechtsextremistisches Propagandamittel.
Nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden schreckt die Gruppe zur Durchsetzung ihres Ziels der Wiedererrichtung eines nationalsozialistischen Staates vor Gewalt nicht zurück. Die Zahl 44 im Namen der Neonazi-Gruppe steht als Code für den vierten Buchstaben im Alphabet - DD als Abkürzung für «Division Dirlewanger» und bezieht sich auf einen als besonders sadistisch berüchtigten Kriegsverbrecher und Kommandeur einer Sondereinheit der Waffen-SS, Oskar Dirlewanger.
Ziel der Gruppierung sei ein «Wiedererstarken eines freien Vaterlandes» nach dem «germanischen Sittengesetz», hatte die deutsche Regierung in einer früheren Auskunft auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion ausgeführt.
Die Gruppe, die seit 2016 existiert und anfangs unter dem Namen «Sturmbrigade 44» aktiv war, verfügt nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörde über eine feste Struktur. Anfang 2018 war in einem Zug eine Tasche mit Waffen und einem T-Shirt mit dem Aufdruck «Sturmbrigade 44 Köthen-Anhalt» gefunden worden.
In diesem Jahr hat Seehofer bereits mit «Combat 18» und «Nordadler» zwei rechtsextremistische Gruppen verboten sowie eine antisemitische Reichsbürger-Vereinigung.
(SDA)