Im Mittelpunkt steht auch die Frage, wer als Spitzenteam antritt, nachdem Parteichefin Frauke Petry überraschend angekündigt hatte, sie stehe nicht für eine Spitzenkandidatur bereit. In der Parteispitze wird nun ein Spitzenteam präferiert, dem unter anderem AfD-Vize Alexander Gauland angehören soll.
Petry will gegen den Widerstand zahlreicher Vorstandsmitglieder eine Richtungsentscheidung erzwingen. Die Partei soll sich auf einen «realpolitischen Kurs» mit dem Ziel des Mitregierens festlegen, statt mit rechtslastigen Provokationen bürgerliche Wähler zu verschrecken. Die Parteiführung gilt als heillos zerstritten.
Für Zündstoff auf dem Parteitag könnte auch ein Antrag des Bremer Landesverbands sorgen, mit dem das von Petry unterstützte Parteiausschlussverfahren gegen den Thüringer Landeschef und AfD-Rechtsaussen Björn Höcke gestoppt werden soll.
50'000 Demonstranten erwartet
In der Kölner Innenstadt herrscht während des Parteitags Ausnahmezustand, die Polizei ist mit über 4000 Kräften im Einsatz. Erwartet werden bis zu 50'000 Demonstranten, darunter gewaltbereite Linksextreme.
Vor Beginn des Parteitags versuchten am Morgen linksgerichtete Demonstranten, Delegierte am Betreten des Tagungshotels zu hindern. Die Polizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort und eskortierte einzelne AfD-Mitglieder zu den Durchlass-Stellen am Heumarkt in der Kölner Innenstadt. Die Polizei setzte Reiterstaffeln ein.
Nach Polizeiangaben wurde ein Polizist durch eine von Demonstranten geworfene Metallstange verletzt. Es soll auch Steinwürfe gegeben haben, die Augenzeugen zufolge aber nicht auf Polizisten sondern lediglich auf die Strasse zielten.
Zudem zündeten Demonstranten im Stadtteil Deutz Reifen an, die die Polizei jedoch schnell löschen konnte. In der Kölner Südstadt brannte am Morgen ein Auto, das laut Polizei möglicherweise ebenfalls von Demonstranten angezündet worden sein könnte. (SDA)