Man müsse sich über die Taktik des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Klaren sein: «Er nutzt unseren richtigen Wunsch, keine Eskalation zu provozieren und seine Bereitschaft zur Eskalation als Druckmittel gegen uns», schrieb der sozialdemokratische Labour-Politiker in einem Beitrag, der bereits am Dienstag auf der Website seiner Denkfabrik veröffentlicht wurde.
Putin drohe sogar mit einem Atomkrieg, um den demokratisch gewählten Präsidenten einer friedlichen Nation zu stürzen. Vor diesem Hintergrund habe die «wiederholte Versicherung unsere wiederholte Versicherung ihm gegenüber, dass wir nicht mit Gewalt reagieren werden, etwas Unpassendes.» Selbst wenn die Position richtig sei, sei es eine «merkwürdige Taktik», dies ständig zu betonen und alle Zweifel auszuräumen, so der 68-Jährige.
Die Nato lehnt unter anderem die ukrainische Forderung einer Flugverbotszone über der Ukraine ab, um sich nicht in eine direkte kriegerische Auseinandersetzung mit Russland zu begeben. Für die Durchsetzung einer Flugverbotszone müssten Nato-Kampfflugzeuge in den ukrainischen Luftraum fliegen und russische Flugzeuge abschiessen.
Der frühere Premierminister, der Grossbritannien von 1997 bis 2007 regierte und in den Irakkrieg führte, hält die kommenden zwei Wochen des Ukraine-Kriegs für entscheidend. «Die nächsten zwei Wochen könnten die letzte Chance für einen Verhandlungserfolg sein, bevor die Angriffe auf Kiew schlimmer werden und die Ukrainer jegliche Art von Verhandlungen ablehnen», schrieb er. Danach könne Putin vor der binären Entscheidung stehen, sich entweder zurückzuziehen oder seine Angriffe weiter zu eskalieren.
(SDA)