Ibrahim al-Nablusi sei für eine Reihe von Anschlägen auf israelische Soldaten in der Gegend verantwortlich gewesen, teilten der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet sowie das Militär am Dienstag mit. Bei der versuchten Festnahme seien Sprengsätze und weitere Waffen gefunden worden.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind bei dem Einsatz neben Al-Nablusi ein 16-Jähriger sowie ein 32-Jähriger getötet worden. Mindestens 40 Menschen seien durch Schüsse verletzt worden. Die Krankenhäuser in Nablus berichteten von 69 Verletzten.
Die Al-Aksa-Brigaden drohten in einer Mitteilung mit Vergeltung. Sie sind der militärische Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Es handelt sich jedoch um ein lockeres Netzwerk ohne klare Hierarchie, örtliche Gruppierungen agieren oft auf eigene Faust.
Nach den Vorfällen in Nablus kam es an mehreren Kontrollpunkten der israelischen Armee im Westjordanland palästinensischen Angaben zufolge zu Zusammenstössen. Die Fatah rief aus Protest zu Streiks im Handel in mehreren Städten auf. Die Geschäfte blieben vielerorts geschlossen und Veranstaltungen wurden abgesagt.
Seit einer Terrorwelle in Israel im Frühjahr führt die Armee im Westjordanland verstärkt Anti-Terror-Razzien durch.
Nach dreitägigen Kämpfen war am Sonntag zwischen Israel und der palästinensischen Organisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen eine Waffenruhe in Kraft getreten. Das israelische Militär hatte am Freitag eine grossangelegte Militäraktion gegen den Dschihad im Gazastreifen gestartet. Dutzende Menschen starben, darunter zwei Dschihad-Militärchefs. Militante Palästinenser feuerten daraufhin Raketen auf israelische Ortschaften.
(SDA)