Überraschende Worte
Voss-Tecklenburg offen für Comeback als Nati-Trainerin

Überraschung auf Frauenfussball-Podium in Zürich: Martina Voss-Tecklenburg signalisiert, dass sie erneut Trainerin der Schweizer Nati werden möchte. Ex-Kapitänin Prisca Steinegger wäre bereit, sie zu begleiten.
Publiziert: 18.07.2025 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 19.07.2025 um 10:40 Uhr
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Martina Voss-Tecklenburg (57), Bänz Friedli (60) und Prisca Steinegger (47) diskutieren im Restaurant Bogen F in Zürich über die Euro 2025. Während des Podiums am 17. Juli 2025 sagt Voss-Tecklenburg, sie sei offen für Gespräche über das Amt der Schweizer Nati-Trainerin.
Foto: Peter Hossli

Darum gehts

  • Martina Voss-Tecklenburg zeigt Interesse an Rückkehr als Schweizer Nationaltrainerin
  • Gutes Verhältnis zu neuem SFV-Präsident Peter Knäbel könnte Rückkehr begünstigen
  • Voss-Tecklenburg führte Schweiz 2015 erstmals zur Frauen-WM, absolvierte 125 Länderspiele
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Peter HossliReporter & Leiter Journalistenschule

Will Martina Voss-Tecklenburg (57) zurück auf die Schweizer Trainerbank? Bewirbt sie sich für ihr früheres Amt? Diesen Eindruck vermittelte der Star des deutschen Frauenfussballs am Donnerstagabend an einer Podiumsdiskussion im Bogen F in Zürich.

Unter der Leitung von Autor und Kabarettist Bänz Friedli (60) diskutierte Voss-Tecklenburg mit der ehemaligen Nati-Kapitänin Prisca Steinegger (47) über den bisherigen Verlauf der Euro 2025, über Fortschritte und Perspektiven des Frauenfussballs. Voss-Tecklenburg war von 2012 bis 2018 Trainerin des Schweizer Nationalteams. Nun wirkt es, als wolle sie zurück.

Moderator Friedli fragte, ob sie im Falle eines Abgangs der aktuellen Nati-Trainerin Pia Sundhage (65) nach der Euro über eine Rückkehr verhandeln würde. «Mit mir kann man über alles reden», antwortete Voss-Tecklenburg. Sie überraschte Friedli mit der Klarheit ihrer Aussage. Er hakte nach. Und sie bekräftigte: «Ja, ich bin für alle Gespräche mit allen offen.»

Wie ernst meint sie es? Friedlis Frage entlockte ihr ein Schmunzeln. Doch eine erfahrene Kommunikatorin wie Voss-Tecklenburg lässt so etwas nicht einfach fallen. Erst recht nicht, wenn mehrere Journalistinnen und Journalisten im Publikum sitzen. Ihre Worte wirkten gezielt und wohl überlegt.

Vielleicht sass an diesem Abend sogar das künftige Nati-Duo auf dem Podium. Friedli fragte die ehemalige Innenverteidigerin Prisca Steinegger, ob sie sich vorstellen könne, als Assistentin von Voss-Tecklenburg zu arbeiten. Steinegger besitzt die dafür nötigen Trainerlizenzen. Steinegger: «Ja, ich kann mir das vorstellen.» Sollte Voss-Tecklenburg jedoch das deutsche Nationalteam übernehmen, werde sie ihr nicht folgen.

Gutes Verhältnis zu Peter Knäbel

Voss-Tecklenburg betonte, sie habe ein gutes Verhältnis zu Peter Knäbel (58), der ab Anfang August als Präsident des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) amtet. Die beiden kennen sich aus Deutschland und haben bereits zusammengearbeitet: Als Voss-Tecklenburg 2012 erstmals zum SFV stiess, war Knäbel technischer Direktor des Verbands. Er soll sie damals aktiv umworben haben. Im Interview mit dem SonntagsBlick sagte sie letzten Sonntag: «Ich habe da grosses Vertrauen in den neuen SFV-Präsidenten Peter Knäbel (ab August im Amt, d. Red.). Er hat sich schon in seiner ersten Zeit beim Verband sehr stark für die Frauen eingesetzt.»

Falls die Zusammenarbeit mit Sundhage endet (ihr Vertrag läuft Ende Jahr aus), braucht es eine neue Lösung, um die Nati durch die Qualifikation für die WM 2027 in Brasilien zu führen.

Eine Rückkehr der ehemaligen Trainerin wäre unüblich, aber nicht ausgeschlossen. Voss-Tecklenburg verliess den SFV im Guten und wechselte anschliessend zum Deutschen Fussball-Bund.

Ihr Leistungsausweis ist eindrücklich: Sie absolvierte 125 Länderspiele für Deutschland und gewann dabei vier Europameistertitel. Als Trainerin führte sie die Schweiz 2015 erstmals an eine Frauen-WM. Zusammen mit ihrem Schwiegersohn Kevin Wolze (35) betreibt sie eine Fussball-Akademie in Deutschland.

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