Am Freitag kommt die Meldung: Der FC Zürich löst den Vertrag mit seinem Stürmer Patrick Rossini per sofort auf. Der Stürmer werde verdächtigt, gegen das Fremdprämienverbot der Liga verstossen zu haben.
Rossini, Fremdprämienverbot – was genau ist passiert? Am Donnerstag enthüllt Schaffhausen-Präsident Aniello Fontana, dass Spieler des FC Lugano vor dem Duell seines Teams mit Lugano-Konkurrent Servette am 22. Mai an FCS-Spieler herangetreten seien. «Lugano-Spieler haben Geld geboten, damit wir gegen Servette gewinnen.»
Und das ist laut Reglement untersagt: Nur der eigene Klub darf Prämien an Spieler ausschütten.
Offenbar geht nach dem Spiel, das die Schaffhauser 2:1 gewinnen, tatsächlich ein Couvert aus dem Tessin beim FCS ein. Es wird ungeöffnet an die Liga weitergeleitet. Fontana: «Das muss Konsequenzen haben.»
Hat es. Die Liga eröffnet ein Disziplinarverfahren – gegen Rossini und andere Kicker von Lugano und Schaffhausen. Das Pikante: Rossini kickte bis 2014 in Schaffhausen. Im Frühjahr war er an Lugano ausgeliehen. Beim FCZ hätte er noch Vertrag bis 2017. Hat er seinen Ex-Kollegen also Extrazahlungen versprochen? Erhärtet sich der Verdacht, muss Rossini mit einer Busse oder gar Sperre rechnen – ebenso die anderen Verdächtigen.
Rossinis Anwalt, Lucien Valloni, sagt gegenüber BLICK: «Patrick Rossini, mit seiner Familie in den Ferien weilend, hat heute Morgen aus den Medien von seiner angeblichen fristlosen Kündigung durch den FC Zürich erfahren müssen. Vor der entsprechenden Medienmitteilung des FC Zürich hat keinerlei Kontakt zwischen dem Spieler und der Vereinsleitung des FC Zürich stattgefunden. Die Art und Weise des Vorgehens des FC Zürich ist auch menschlich nicht akzeptabel und kommt zudem einer Vorverurteilung und Rufschädigung gleich. Nachdem die Swiss Football League den Spieler noch gar nicht angehört hat, kann zum Disziplinarverfahren noch keine Stellung genommen werden.»
Die wird Daniele Moro, Präsident der Disziplinarkommission, erst in den nächsten Tagen einholen.
Fragt sich: Warum hat der FCZ sein Urteil bereits gefällt – ohne mit Rossini zu sprechen? Der FC Lugano distanziert sich schon mal: Man habe mit der Sache nichts zu tun.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 18 | 13 | 33 | |
2 | FC Etoile Carouge | 18 | 5 | 30 | |
3 | FC Aarau | 18 | 8 | 29 | |
4 | FC Vaduz | 18 | 0 | 28 | |
5 | FC Wil | 18 | 5 | 25 | |
6 | Neuchatel Xamax FCS | 18 | -6 | 25 | |
7 | AC Bellinzona | 18 | -6 | 21 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 18 | -16 | 18 | |
9 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 17 | 4 | 17 | |
10 | FC Schaffhausen | 17 | -7 | 16 |