Darum gehts
- Oleksandr Usyk kämpft gegen Daniel Dubois um vier Schwergewichts-WM-Gürtel
- Usyk, ukrainischer Volksheld, verteidigte sein Land im Krieg gegen Russland
- 94'000 Zuschauer werden das Wembley-Stadion zum Hotspot machen
Oleksandr Usyk ist in der Ukraine ein Volksheld. Nicht nur, weil der 38-Jährige der Dominator im Schwergewicht ist, der Königsklasse des Boxens, sondern mindestens ebenso, weil er als Champion in den Krieg gegen Russland zog, um sein Heimatland zu verteidigen.
Mit einem Maschinengewehr patrouillierte er 2022 durch die Strassen, um Verschonung betend und vom Kriegsgrauen gepackt. Erst ein Erlebnis in einem Kiewer Krankenhaus konnten ihn davon abhalten. Verletzte ukrainische Soldaten hatten ihn eingehend gebeten, wieder in den Boxring zu steigen und dort für sie zu kämpfen. Mit seinen Siegen sollte er seine Landsleute aufmuntern, vom Elend ablenken, stolz machen, zum Weiterkämpfen motivieren.
Es geht um vier Gürtel
Seither hat Usyk alles besiegt, was im Schwergewicht in diesen Zeiten Rang und Namen hat: Anthony Joshua, Daniel Dubois und zweimal Tyson Fury. Usyk besitzt noch drei der bedeutenden WM-Gürtel. Ein vierter könnte in der Nacht auf Sonntag wieder dazukommen. Der Brite Dubois hält ihn, nachdem der Ukrainer ihn ablegen musste, weil er 2024 den lukrativen Kampf gegen Tyson Fury einer Pflichtverteidigung vorzog.
Nun stehen sich Dubois und Usyk nach 2023 erneut gegenüber, alle vier Gürtel stehen auf dem Spiel – der Sieger darf sich unangefochtener Weltmeister im Schwergewicht nennen. Höher dekoriert, geht im Boxsport nicht.
94'000 Zuschauerinnen und Zuschauer werden das Wembley-Stadion zum Hotspot machen, Lokalmatador Dubois lautstark anfeuern und Usyk gleichzeitig Respekt zollen. Der Ausgang des Kampfs ist völlig offen. Denn der Herausforderer ist mit 27 immerhin elf Jahre jünger als der ungeschlagene Champion aus der Ukraine. Bereits in der ersten Begegnung 2023 zeigte Dubois eine starke Leistung, bevor er in der neunten Runde k.o. ging.
Der Kampf am 19. Juli 2025 im Londoner Wembley wird von DAZN live übertragen. Schweizer Boxfans brauchen dazu eine DAZN-Mitgliedschaft. Mit diesem Abo kann der Kampf für 19.90 Franken als PPV dazu gekauft werden. Der Kampf unterliegt einer Altersbeschränkung (FSK 18). Die Übertragung beginnt ab 18.15 Uhr, während das Hauptduell gegen 23.00 Uhr erwartet wird.
Der Kampf am 19. Juli 2025 im Londoner Wembley wird von DAZN live übertragen. Schweizer Boxfans brauchen dazu eine DAZN-Mitgliedschaft. Mit diesem Abo kann der Kampf für 19.90 Franken als PPV dazu gekauft werden. Der Kampf unterliegt einer Altersbeschränkung (FSK 18). Die Übertragung beginnt ab 18.15 Uhr, während das Hauptduell gegen 23.00 Uhr erwartet wird.
In der fünften kam es damals im polnischen Breslau zu einem Drama. Usyk lag nach einem vermeintlichen Tiefschlag von Dubois am Boden, schwer getroffen, sein Körper zitterte, der Kampf schien für ihn verloren, doch das Glück half mit. Der Treffer wurde umstritten als Tiefschlag gewertet, Dubois vom Ringrichter ermahnt, und Usyk bekam Zeit, sich zu erholen. Klar, dass der Brite wetterte und sich betrogen fühlte, nachdem er den Ring schliesslich doch als Verlierer verlassen musste.
Selenski fiebert mit
Vor dem Kampf damals versprach Usyk «Ruhm auf die Fahne» seines vom Krieg gebeutelten Heimatlands bringen zu wollen. Nach dem Kampf sagte er zu seinem geschlagenen Kontrahenten: «Daniel, es ist nicht schlimm. Boxen ist ein harter Sport, es ist kein Ballett. Du bist jung, du kannst träumen.»
Danach wurde der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski per Video zugeschaltet. Die Stärke der Ukrainer sei so mächtig wie die von Usyk, predigte dieser, und die Stärke der Verbündeten sei so gross wie die von Dubois. Damit war dieser Kampf endgültig von der Politik eingenommen worden. Das wird am Samstag nicht anders sein. Wenn Usyk boxt, kämpft, leidet und jubelt die ganze Ukraine mit. Und Dubois? Der Brite will eine offene Rechnung begleichen. Vom blossen Träumen hat er genug.