Darum gehts
- Denis Vipret erstattet Anzeige wegen Drohungen nach RTS-Berichterstattung über sexuelle Übergriffe
- Heiler wendet sich an Justiz wegen superprovisorischer Verfügung gegen RTS
- Zwei Verfahren wegen mutmasslicher Handlungen gegen sexuelle Integrität laufen gegen Vipret
In den vergangenen Wochen zog der Schweizer Promi-Heiler Denis Vipret Ermittlungsverfahren geradezu magnetisch an. Am Freitag berichtete die Westschweizer Zeitung «24 heures», dass Denis Vipret Anzeige wegen Drohungen und Beleidigungen erstattete, die er im Anschluss an die Berichterstattung des TV-Senders RTS erhalten hatte. Die Freiburger Staatsanwaltschaft bestätigte, die Anzeige erhalten zu haben.
Gegen den Heiler laufen zwei Verfahren wegen «mutmasslicher Handlungen gegen die sexuelle Integrität». In der RTS-Sendung «Vraiment» vom vergangenen Sonntag waren Zeugenaussagen zu sexuellen Übergriffen wiedergegeben worden. Denis Vipret, für den die Unschuldsvermutung gilt, bestreitet die Vorwürfe.
Der Heiler wandte sich mit der Forderung nach einer superprovisorischen Verfügung gegen RTS an die Justiz. Dieser Schritt zwang den öffentlich-rechtlichen Sender, seinen Recherchebericht über den Freiburger von seiner Website zu entfernen, bis eine gerichtliche Entscheidung vorliegt.
Morddrohungen und Schweigegeld
In der Anzeige des Heilers, so berichtet die Waadtländer Tageszeitung, gehe es um Beleidigungen, die ihm in SMS von Unbekannten zugesandt worden seien. Darin werde etwa gedroht, «ihn zu vernichten» oder dass er «das Jahr 2025 nicht überleben» werde. Es handle sich um «Morddrohungen», wie Viprets Anwalt Laurent Fischer es ausdrückte.
Anfang der Woche hatte die Presse, darunter die Freiburger Zeitung «La Liberté», enthüllt, dass Denis Vipret von Personen kontaktiert worden sei, die einen Tauschhandel vornehmen wollten: ihr Schweigen gegenüber RTS gegen eine «finanzielle Entschädigung». Trotz der laufenden Verfahren bietet Vipret seine angeblichen Wunderheilungen weiter an.