11.15 Uhr gestern Mittag. Die Gäste des Hotels sitzen auf der Terrasse und geniessen das sonnige Wetter. Doch irgendwo im Gebiet Mättenberg/Oberer Grindelwaldgletscher sind wohl kurz zuvor grössere Schneemassen ins Tal gedonnert. Hinter dem Hotel baut sich nämlich plötzlich eine riesige Wand auf: Eine Staublawine rast genau auf das Hotel zu!
«Das war extrem eindrücklich!», sagt Blick.ch-Leserreporter Sascha B., der mit seinen Geschäftskollegen im Hotel logierte. Die Gäste hätten sich rasch ins Innere des Hauses begeben. «Es war halt schwierig abzuschätzen, wie stark die Druckwelle der Staublawine sein würde.» Die war dann zum Glück kaum zu spüren. Die Lawine hatte ihre Energie schon im engen Tal oberhalb des Hotels abgelassen.
Trotzdem: Innert Sekunden verwandelte die Staubwalze das sonnigen Wetter in einen dichten Schneesturm. «Das Ganze dauerte etwa drei bis fünf Minuten», so Sascha B. «Dann war alles in der Umgebung, Teller, Tassen, Tische, Stühle mit einer zentimeterdicken Schneeschicht bedeckt.»
Für «Wetterhorn»-Hotelier Roland Müller ist das Phänomen allerdings nichts Spezielles: «Das ist die Wäxellouwina, eine Lawine, die immer mal wieder herunterkommt. Normalerweise halt eher bei Neuschnee. Bei schönem Wetter ist das schon ein Spektakel.»
Für das Hotel und seine Gäste ist die Staublawine aber ungefährlich. «Die Sonne hat alles schnell wieder abgetrocknet.» (bih)