«Ich bin in der Küche mit meiner 4-jährigen Tochter Layla und meinen zwei Teenie-Söhnen Morgan und Sean. Ich geniesse diese gemeinsamen Momente, Wärme und Liebe durchströmen mich. Doch dann höre ich den Schlüssel im Schloss und mir wird schwer ums Herz. Meine Stiefkinder Lee und James kommen und ich muss so tun, als würde ich mich freuen, sie zu sehen.»
Das Geständnis der britischen Mutter Katrina Simmons (35) bricht mit einem Tabu. «Werde ich meinen Stiefkindern jemals sagen können, dass ich sie liebe? Ich weiss es nicht. Ich kann es mir aber unmöglich vorstellen», sagt sie über die drei Kinder ihres Verlobten Kevin. Und sie ist sich sicher: Auch andere Stiefmütter fühlen so.
«Habe mich nicht in seine Kinder verliebt»
«Wenn du dich nicht um sie gekümmert hast, als sie hilflose Babys waren, wie kann man von dir erwarten, dass du sie genau so liebst wie dein eigenes Fleisch und Blut?», fragt sie in der britischen «Daily Mail».
Als Katrina und Kevin vor drei Jahren zusammengezogen sind, habe sie sich geschworen, seine Kinder genau so zu behandeln wie ihre eigenen. Doch die Realität sieht anders aus. Jetzt, wo fremde Menschen aus ihren Tellern essen, in ihrem Badezimmer duschen und ihre einstige Stube in ihr Schlafzimmer umfunktioniert haben. «Manchmal wünsche ich mir, sie würden einfach verschwinden.»
«Ich habe mich nicht willentlich für eine Beziehung mit den dreien entschieden. Ich habe mich in Kevin verliebt – nicht in seine Kinder.» Alles, was sie für die Kinder mache, mache sie nur aus Pflichtgefühl dem Vater gegenüber.
Nächstes Jahr will das Paar heiraten. Kevins älteste Tochter Emma will nicht nur nicht Brautjungfer sein, sondern verweigert ihre Teilnahme an der Hochzeit. «Jetzt haben wir uns entschieden, irgendwo im Ausland zu heiraten – nur er und ich.»
«Mir bleibt nur die Hoffnung»
Katrina ist selber mit einer Stiefmutter aufgewachsen. «Es gab diese scheussliche Zeit, in der ich sicher war, dass sie mich nicht liebt.»
Der Fehler der Kinder sei das nicht. Und auch ihre Stiefkinder könnten nichts dafür, dass «sie die Opfer eines kaputten Zuhauses mit zwei Elternpaaren sind, die ihre zerrissenen Leben vollends ins Chaos stürzen.»
Es habe Jahre gedauert, aber jetzt würde sie sich mit ihrer eigenen Stiefmutter gut verstehen. Heute treffen sie sich regelmässig und ihre Kinder nennen sie Nanna. «Vielleicht werden sich die Dinge also noch ändern. Alles, was ich tun kann, ist hoffen.» (lex)