Er hat den Senat unter Eid angelogen
Stolpert US-Justizminister Sessions über Russen-Kontakte?

Bereits Donald Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn musste wegen Kontakten zu russischen Regierungsvertretern zurücktreten. Droht nun seinem Justizminister dasselbe Schicksal? Prominente Demokraten fordern seinen Kopf.
Publiziert: 02.03.2017 um 07:06 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:00 Uhr
1/2
Am 10. Januar wurde Jeff Sessions als US-Justizminister eingeschworen.
Foto: KEVIN LAMARQUE

Sessions hat sich während des Wahlkampfs von Donald Trump zwei mal mit dem russischen Botschafter Sergey Kislyak getroffen. Dies soll im September 2016 geschehen sein, als US-Geheimdienste ein russisches Einmischen in die Präsidentschaftswahl untersucht haben, berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf hochrangige Mitarbeiter im Weissen Haus.

Brisant: Sessions hat die Treffen vor dem US-Senat verschwiegen.Er war bei der Anhörung für die Position als Justizminister gefragt worden, ob es Kontakte zwischen dem Trump-Team und russische Regierungsvertreter gegeben habe. Er hatte dies unter Eid verneint. Jetzt werden Rücktrittsforderungen laut. Unter anderem fordert die prominente Elizabeth Warren seinen Kopf.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

«Ich weiss nicht, wass diese Anschuldigung soll»

Der russische Botschafter in den USA, Sergey Kislyak.
Foto: AP

Jeff Sessions gibt mittlerweile zu, Botschafter Kislyak getroffen zu haben – in seiner Funktion als Senator. Es sei dabei nicht um den Wahlkampf gegangen, lässt der Justizminister in einem Statement verlauten. «Ich weiss nicht, was diese Anschuldigung soll. Sie ist falsch.»

Für Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn waren Gespräche mit dem Russen-Botschafter Kislyak zum Verhängnis geworden: Weil er die Treffen vor Vizepräsident Mike Pence verschwiegen hatte, musste er Mitte Februar nach weniger als einem Monat im Amt zurücktreten.

Neue Untersuchung zu russischer Einmischung

Ausserdem wurde am Mittwoch bekannt: Der Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhauses soll mutmassliche Einmischungsversuche Russlands in die Präsidentenwahl der USA im November untersuchen. Die ranghöchsten Vertreter beider Parteien im Ausschuss einigten sich auf die Parameter der Ermittlungen.

Gegenstand der Untersuchung sollen unter anderem russische Cyberaktivitäten und Verbindungen zwischen Russland und Mitgliedern von US-Wahlkampfteams sowie mögliche Leaks geheimer Informationen sein, hiess es in einer Mitteilung vom Mittwoch (Ortszeit). (rey/SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?