Gefahr für Menschen
Stechmücken mit West-Nil-Virus in Serbien entdeckt

Das West-Nil-Virus wurde in Mücken in Serbien entdeckt. Die gefährliche Infektion kann durch Mückenstiche auf Menschen übertragen werden und schwere Symptome verursachen. Experten empfehlen Schutzmassnahmen.
Publiziert: 18.07.2025 um 10:06 Uhr
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Das West-Nil-Virus breitet sich seit den 1960er-Jahren in Europa aus.
Foto: Imago

Darum gehts

  • West-Nil-Virus bei Mücken in Serbien entdeckt, kann Menschen infizieren
  • Symptome treten 3 bis 14 Tage nach Mückenstich auf
  • 80 Prozent der Infizierten zeigen keine Symptome, 20 Prozent entwickeln milde Symptome
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Das West-Nil-Virus wurde diesen Sommer in Serbien bei Mücken nachgewiesen, wie «Blic» berichtet. Das gefährliche Virus, das von Mücken auf Menschen übertragen werden kann, wurde in der Gemeinde Kovin entdeckt.

Olivera Stanišić, Leiterin der Abteilung für Infektionskrankheiten am Institut für öffentliche Gesundheit in Pančevo, bestätigte gegenüber «Blic»: «Das Institut für Biozide hat uns mitgeteilt, dass am 9. Juli auf dem Gebiet der Gemeinde Kovin – in Kovinski Dunavac – das West-Nil-Fiebervirus bei Mücken festgestellt wurde.»

Symptome treten 3 bis 14 Tage nach einem Mückenstich auf

Seit den 1960er-Jahren breitet sich das sogenannte West-Nil-Virus in Europa aus. Von Juni bis November findet in Serbien eine aktive Überwachung der schweren, neuroinvasiven Form des West-Nil-Fiebers statt. Das Virus kann Menschen, Vögel, Pferde und andere Säugetiere infizieren.

Es wird hauptsächlich durch den Stich einer infizierten Mücke übertragen. Reservoire sind verschiedene Vogelarten wie Raben, Krähen und Elstern. Die Symptome treten 3 bis 14 Tage nach einem Mückenstich auf. Bei etwa 80 Prozent der Infizierten verläuft die Erkrankung asymptomatisch. Rund 20 Prozent entwickeln milde Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Übelkeit.

Die Krankheit heilt nach wenigen Wochen grösstenteils ohne Therapie ab. Selten, aber möglich: eine «West-Nil-Virus-assoziierte Meningoenzephalitis» – eine heimtückische Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute.

Infektionsrisiko lässt sich deutlich reduzieren

Da es keine spezifische Therapie gibt, ist Prävention entscheidend. Dazu gehören systematische Mückenbekämpfung, Beseitigung von Brutstätten und persönliche Schutzmassnahmen wie lange Kleidung und Insektenschutzmittel.

Bei Symptomen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Mit der richtigen Aufklärung und Prävention kann die Bevölkerung wirksam vor dem West-Nil-Virus geschützt werden.

Kein Fall von Übertragung in der Schweiz

Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) ist das West-Nil-Fieber bei Tieren in der Schweiz noch nie beobachtet worden. Seit 2014 hat es zwar insgesamt nur drei Fälle des West-Nil-Fiebers in der Schweiz gegeben. Die Infizierten hätten sich zudem alle im Ausland damit angesteckt, erklärte das BAG vergangenes Jahr gegenüber Blick. 

Damit konnte bisher noch kein Fall von Übertragung in der Schweiz beobachtet werden. Aber: Der Erreger wurde hierzulande in Stechmücken bereits gefunden. Somit könne man nicht ausschliessen, dass auch in Zukunft lokale Ansteckungen möglich sind.

Das BAG warnte im vergangenen Jahr, dass stehende Wasseransammlungen auf dem Balkon oder im Garten als Brutstätten von Mücken dienen können. Planschbecken können also zur Gefahr werden. Abhilfe schaffen Mückennetze, Mückenspray oder lange Kleidung. 

Teile dieses Artikels sind zuerst auf Blic.rs erschienen. 

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